Die Seenotretter

Die Seenotretter
... wenn alle anderen reinfahren... jetzt Bild anklicken und spenden

Freitag, 23. Juli 2021

24. Cheffe managed!

Guten Morgen aus Surwold in Niedersachsen, Landkreis Emsland.

Wir haben gut geschlafen! 


Unser Liegeplatz liegt nahe einer Durchgangsstrasse, tagsüber filtert man die Geräuschkulisse ziemlich weg und nachts is scheints nicht viel Verkehr. Jedenfalls ham WIR nix gehört!

DAS is schon mal gut, denn wir werden länger hier sein - so wies ausschaut bis Dienstag. Wir brauchen einen Techniker aus der Werft in Enkhuizen. Das AIS (Automatic Identifikation System) UND die Funke tun nix. 

Bei der Funke haben wir uns schon ab Enkhuizen gewundert, dass wir nie Antwort von Schleusen oder Brückenwärtern bekamen. So kennen wir die Holländer nicht. Dann am Dollart spätestens wurde klar, dass da was grob nicht stimmen kann - Delfzijl Radar antwortet IMMER und immer super freundlich! Und bei uns wieder nix. Mit der Handfunke - alles chic.

Beim AIS hatten wir uns auch schon gewundert. Das ist immer hilfreich, man kann schon im Voraus sehen, wer vor Einem herschipprt, wie groß und wie schnell und ebenso wer Einem im Genick sitzt und wer Einen wann überholen wird. Man ist halt immer gut vorbereitet. Aber auch hier NIX! Wir sehen Schiffe erst, wenn sie entweder neben uns sind oder ganz knapp vor uns. Sch.....öner Mist!

Die Funke haben wir mehrfach getestet mit der Handfunke dabei - Reichweite ca 180 Meter - das ist ein Witz! Heute wollten wir das AIS nochmal testen, die Frachter fahren ja direkt hier vorbei. Um Cheffe anzukündigen, wenn einer daher kommt und er somit auf den Plotter guggen kann, stell ich mich auf die Brücke, die über den Küstenkanal führt. Eine gefühlte Ewigkeit glotz ich mal kanalaufwärts Richtung Oldenburg und mal kanalabwärts Richtung Dörpen. Nicht ein einziger Frachter kommt heute und gestern, als wir sie gar nicht brauchten, kamen sie dauernd. Erst viel später kriegen wir paar Frachter zu sehen, allerdings NICHT auf dem Plotter!

Verhandlungen mit dem Werftleiter Dylan via WhatsApp haben keine Lösung gebracht und Dylan hat gleich gefragt, wo wir grade sind. Natürlich haben wir die Strecke Enkhuizen / Surwold schon gecheckt, 2,5 Studen mit dem Auto - Dylan sofort: "Ok, doable!  - Okay, machbar!" Und so erwarten wir am Montag den Techniker mit der Lösung unseres Problems im Gepäck.

Wir liegen zwar in einer Marina, die hat aber eine Spundwand....an WAS genau erinnert uns das nochmal??? Es ist bei Weitem nicht so dramatisch hier wie 2014, als die Feuerwehr anrücken musste, das Wasser ausging und der Strom auch, ABER, man könnte auch nach Surwold pilgern.

Während Cheffe also das alles verhandelt, sitze ich in der Telefonzelle und quatsch ne Runde mit unserem Opa. 

Bei uns ist es ja heute bedeckt, der Opa sitzt schon im Garten und aquarelliert Japanische Anemonen. Für einen Schwatz ist er aber trotzdem zu haben. Der Opa stellt fest, dass wir eine unternehmungslustige Familie sind. Christian und ich sind aufm Wasser unterwegs, Florian in der Luft beim Gleitschirmfliegen, Anna grade auf über 3000 Metern in den Walliser Bergen und Matthias mit Kristina und Melanie machen grade Moskau unsicher .... Melanie fängt schon an zu laufen. Unglaublich wie schnell das alles geht.

Mittags kochen wir heute mal nicht, wir lassen uns ein Schnitzel liefern und Cheffe fährt dann mit dem Rad los zum Einkaufen. Kühlschrank muss aufgefüllt werden. 

Was hat er denn da aufm Gepäckträger? Klopapier? Das stand gar nicht aufm Zettel! Jahaaa - bei K&K gibbet nen Sixpack Klopapier geschenkt bei einem Einkauf über 30 Euronen. Kannste mal sehn - die Niedersachsen.... in Bayern ham ses Klopapier gehortet und in Niedersachsen schenken sies dir. 

Bei näherer Betrachtung des Rucksacks fällt auf, dass Cheffe noch was gekauft hat, was nicht aufm Zettel stand..... an Besen! Jetzt, wo wir nicht mehr unter einem Baum liegen und keine Blätterberge mehr aufm Schiff haben. Aber gut, Besen kann man immer brauchen!

Nur der Basilikum, der hängt ein wenig unglücklich im Gelände, aber egal, den killen wir heut Abend vielleicht eh gleich.


Nee doch nicht, wir entscheiden uns für Katerfrühstück - der Basilikum muss noch durchhalten.


Während des Abendessens zeigen sich kleinere Wolkenlücken, da muss ich gleich nochmal mit dem Foto los....gleich neben der Marina gibts Motive...alte Schleusentore....






Man kann auch in die Marina reinfotografieren...auch kein ganz schlechter Anblick...




HA! Erwischt! Scho wieder am telefonieren der Chef


Daheim werde ich mit stummem Vorwurf erwartet - dabei hab ich vorhin meine 10.000 Schritte mit dem Brandy vollgemacht


Da kann er guggen wie er will, in der Marina mach ich auch noch paar Bildle... Spiegelbildle



Der mega nette Hafenmeister auf seinem Schiff


Nochmal die Madame im Hafen


Dem Brändlinger langts, er straft mich mit Verachtung und schleimt sich bei Cheffe ein


Au recht - kann ICH mich dem Abendprogramm widmen



Fazit des Tages:

- Das AIS sieht keine Boote,

- die Funke, die spricht keine Worte,

- Basilikum hängt schlapp in Seile,

- Hauptsach der Besen, der bleibt heile.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen